Erfahrungen und Kenntnisse sammeln

Ausbau+Fassade Artikel 06.2016

Mit dem »Ausbau-Bachelor« startet eine neue Ausbildung im Stuckateurhandwerk.
ausbau + fassade stellt Auszubildende und ihre Ausbilder vor.
Dieses Mal: Bernhard und Thomas Röckelein vom Stuckateurmeitsterbetrieb Röckelein aus Burgebrach.

Herr Thomas Röckelein, dies ist nicht Ihre erste Ausbildung. Sie haben schon eine Malerlehre absolviert. Wieso machen Sie dann den Ausbau-Bachelor?
Thomas Röckelein: Ja, ich habe im Zeitraum von August 2013 bis Juli 2015 eine Malerlehre absolviert. Durch gute Leistungen konnte ich meine Lehrzeit von drei auf zwei Jahre verkürzen. Zudem erhielt ich die Möglichkeit, von Dezember 2014 bis März 2015 an einem Sonderleistungskurs in der Malerinnung München teilzunehmen und diesen als Bester abzuschließen. Darauf hin habe ich mich für die Meister und Technikerschule im Bereich Farbe und Lacke eingeschrieben. Bis meine Eltern bei den Knauf Werktagen in Nürnberg ein sehr nettes Gespräche mit Herrn Dr. Falk führten, in welchem er den Ausbau-Bachelor vorstellte. Nach Abwägung der verschiedenen Möglichkeiten und der Tatsache, dass der Betrieb meines Vaters vorwiegend Stuckateurarbeiten ausführt, habe ich mich für den Ausbau-Bachelor beworben.

Sie können jetzt schon mehr als auf ein halbes Jahr Ausbildung zurückblicken. Was sind Ihrer Erfahrungen?
Thomas Röckelein: Ich bin begeistert vom Zusammenhalt der Klasse und dem guten Arbeiten miteinander. Jeder kann von den Erfahrungen und Kenntnissen der Anderen profitieren. Und ich habe selbst die Möglichkeit, meine Kenntnisse in Prozesse einzubringen.

Vater und Sohn in einem Betrieb – und dazu noch als Ausbilder und Auszubildender – wie funktioniert das?
Thomas Röckelein: Durch diese Konstellation habe ich die Möglichkeit, spontane Fortbildungen und Fachvorträge zu besuchen. Ich habe schon jetzt die Chance genutzt, um mich selbst auf eigenen Baustellen mit Mitarbeitern oder Praktikanten zu beweisen. Seit April 2015 habe ich ein eigenes Firmenfahrzeug, außerdem bin ich jetzt für das Malergewerk in unserer Firma zuständig.

In diesem Herbst startet eine neue Klasse. Für wen wäre diese Ausbildung genau das Richtige?
Bernhard Röckelein: Diese Ausbildung ist meiner Einschätzung nach für ziel strebige, motivierte und kontaktfreudige junge Leute genau das Richtige. Wie stellen Sie sich Ihren weiteren Berufsweg vor?

Welche Rolle spielt dabei dieser Studiengang?
Thomas Röckelein: Zunächst möchte ich die Gesellenprüfung und die Meisterprüfung im Stuckateurhandwerk gut bis sehr gut bestehen und im Anschluss natürlich meinen Ausbau-Bachelor ablegen. Eines meiner weiteren Ziele ist es, anschließend in Dubai bei einer großen Baufirma im Bereich der Baustellen – betreuung und Ausführung von hochwertigen Stuckarbeiten tätig zu sein. Danach möchte ich jedoch auch noch den Schein zum Restaurator in Italien ablegen.

Interview: Paul Dolt
Quelle: Ausbau+Fassade